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Ermittlung der landwirtschaftlichen Einkommen mit Mängeln – Reformen sind eingeleitet

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat das System der Einkommensermittlung in der Landwirtschaft geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Aspekte der Einkommensermittlung und der Einkommensvergleiche mit Lohneinkommen von Angestellten in anderen Sektoren Mängel aufweisen. Die Veröffentlichung von relevanten Ergebnissen genügt auch nicht in allen Belangen einer neutralen Berichterstattung. Die bestehenden Mängel sind aber weitgehend erkannt und sollen mittels einer bereits eingeleiteten Reform konsequent angegangen werden.

Landwirtschaftliche Einkommensindikatoren bilden eine zentrale Grundlage für eine Lagebeurteilung der wirtschaftlichen Situation der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Ermittlung einkommensrelevanter Grössen auf einzelbetrieblicher Ebene, welche Agroscope Reckenholz- Tänikon (ART) im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) vornimmt, ist seit längerer Zeit umstritten und Gegenstand von teilweise kontrovers geführten fachlichen Diskussionen in der Landwirtschaftspolitik.

Die Untersuchung zeigt, dass Einkommensermittlung sowie Einkommensvergleiche komplex und methodisch anspruchsvoll sind und verschiedene Mängel aufweisen. Beispielsweise erfolgt die heutige Auswahl der zur Ermittlung herangezogenen Betriebe nicht zufällig und nicht flächendeckend. Einkommensvergleiche andererseits weisen zahlreiche Disparitäten auf und sind daher nur bedingt aussagekräftig. Die Mängel sind aber weitgehend erkannt und Gegenstand einer geplanten Reform. Die EFK unterstützt die Reformmassnahmen und unterstreicht die Bedeutung klarer Zielsetzungen und die konsequente Umsetzung der Reform als notwendige Erfolgsfaktoren.

Zudem steht die hohe Datenmenge und -qualität oftmals in Kontrast zur verkürzten und vereinfachenden Berichterstattung. Für viele Betriebe sind bspw. ausserlandwirtschaftliche Einkommen heute genauso wichtig, gewinnen gar an Bedeutung und sollten daher auch stärker in umfassenden Lageanalysen berücksichtigt werden.

Die EFK empfiehlt daher, Abklärungen zur vermehrten Nutzung von zusätzlichen Datenquellen zur besseren Bestimmung der Einkommensparameter vorzunehmen sowie einen Mix von wichtigen Ergebnissen und Hintergrundinformation für eine ausgewogene Berichterstattung zur Einkommenslage in der Landwirtschaft vorzusehen. Das BLW sowie ART begrüssen die Empfehlungen der EFK und planen, entsprechende technische, methodische und bei Bedarf rechtliche Schritte zur Verbesserung der Einkommensermittlung und - ausweisung in der Landwirtschaft aktiv anzugehen.

Medienmitteilung: Ermittlung der landwirtschaftlichen Einkommen mit Mängeln

Auskünfte:

Martin Koci, Fachbereich Evaluation, Tel. 031 323 10 83

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