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Die Eidg. Finanzkontrolle verlangt eine bessere Auslastung der Hochsicherheitsanlage des Veterinärinstitutes für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe

Die Evaluation des Institutes für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe (IVI) kommt zum Schluss, dass der Nutzen eines nationalen Hochsicherheitslaboratoriums unbestritten ist, die Infrastrukturen jedoch besser genutzt werden sollten. Die Eidg. Finanzkontrolle empfiehlt deshalb, eine Konzentration der Referenzlabors für alle hochansteckenden Krankheiten - Human- und Veterinärmedizin - am IVI zu prüfen. Die Ergebnisse müssen bei der aktuellen Entscheidungsfindung für ein Hochsicherheitslaboratorium in Spiez berücksichtigt werden.

Schweizer und internationale Experten sind der Meinung, dass die Schweiz nicht auf ein Institut wie das IVI verzichten kann. Die Kosten von Hochsicherheits-Laboratorien sind hoch. Die Investitionskosten des IVI, das in der zweiten Hälfte der 80er Jahre errichtet wurde, haben rund 60 Millionen Franken betragen. Die Betriebskosten belaufen sich auf jährlich drei bis vier Millionen Franken. Im Bereich der hochansteckenden Tierseuchen hat das IVI eine Monopolstellung. Die Untersuchungen können jedoch nicht in Rechnung gestellt werden. Der Kostendeckungsgrad ist mit nur gerade zehn Prozent entsprechend tief. Für die Hochsicherheitsstallungen für Grossviehversuche hat das IVI wenig Verwendung. Experten sind aber der Meinung, dass diese Stallungen erhalten bleiben sollten. Die Eidg. Finanzkontrolle empfiehlt, eine Umnutzung der leerstehenden Flächen zu prüfen, beispielsweise als Hochsicherheitsanlage sowohl für den Veterinär- als auch für den Humanbereich.

Diese Abklärungen sind auch deshalb vordringlich, weil das Labor in Spiez zurzeit einen Hochsicherheitsbereich mit Vollkörperschutzanzügen plant. Auch wenn die Meinungen der Experten über ein Zusammenlegen auseinandergehen, lohnten sich vertiefte Analysen. Immer mehr neue, bisher unbekannte Krankheiten gehen von der Tierwelt auf den Menschen über. Wie Beispiele im Ausland zeigen, ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Human- und Veterinärbereich zukunftsweisend. Auch die Eidg. Fachkommission für biologische Sicherheit empfahl, die Standortfrage eines Hochsicherheitslaboratoriums nochmals zu überprüfen. Die EFK empfiehlt deshalb, eine Bedarfsanalyse durchzuführen und Lösungsvarianten mit Vor- und Nachteilen zu erarbeiten.

Der Evaluationsbericht IVI ist auf der Website der EFK veröffentlicht.

Medienmitteilung

Auskunft

Emmanuel Sangra, Leiter Fachbereich, Tel. 031 324 94 93
Franz Schnyder, Projektleiter, Tel. 031 323 10 44

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