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Bilanz der Nachhaltigkeit von Projekten der Schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit
Die Eidg. Finanzkontrolle untersuchte die Nachhaltigkeit von 14 ausgewählten, seit mehreren Jahren abgeschlossenen Entwicklungshilfeprojekten in Südafrika und in Indien. Insgesamt kommt die EFK zum Ergebnis, dass zahlreiche "Projektspuren" noch gefunden werden können, die damaligen Vorhaben sich aber in unterschiedlicher Art und Weise und mit unterschiedlichem Erfolg weiterentwickelt haben.
Der Bund stellte 2012 2,8 Milliarden Franken für bilaterale und multilaterale Projekte zur Verfügung, wobei die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) davon rund 1,65 Milliarden Franken beanspruchte. Ziel der Analyse der Eidg. Finanzkontrolle (EFK) war die Untersuchung der aktuellen Situation von ehemaligen Projekten in Südafrika und Indien, nachdem die Schweiz als zentrales Geberland ausgestiegen ist. Konkret ging die EFK der Frage nach falls ja, welche langfristigen Wirkungen die damaligen Entwicklungshilfeprojekte heute aufweisen. Solche Untersuchungen, welche Jahre nach Beendigung der Unterstützung erfolgen sind eher selten, denn die Messung und Bewertung nachhaltiger Aspekte erweist sich als komplex und schwierig.
Die EFK ist innerhalb der untersuchten Projektvorhaben auf zahlreiche "Projektspuren" gestossen. Diese weisen jedoch in Qualität und Quantität unterschiedliche Formen auf. Obschon die überwiegende Mehrheit der gesteckten Ziele zu Projektende erreicht wurde, so sind die langfristigen Wirkungen keineswegs sichergestellt. Alle mitfinanzierten Organisationen existieren noch heute und sind nach wie vor in den vormals unterstützten Themenbereichen mehr oder weniger tätig. Die Entwicklungsrichtung der damaligen Projekte weist heute eine hohe Spannweite - zwischen proaktiver Weiterführung und nahezu Stillstand - auf.
Der Ausstieg der Schweiz als Unterstützer wird insgesamt als beispielhaft beschrieben. Sie geniesst daher bis heute einen guten Ruf bei den Projektbeteiligten. Viele Projekte wurden in "Nischenbereichen", also eher abseits der "Trampelpfade" von Entwicklungshilfeorganisationen, realisiert. Das Innovationspotenzial war entsprechend gross. Da die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit vorwiegend kleinere Projekte unterstützte, sind den Vorhaben in Bezug auf deren Breitenwirksamkeit und Nachhaltigkeit gewisse Grenzen gesetzt.
Die EFK hat verschiedene Empfehlungen formuliert. Verstärkt verankerte Risikoeinschätzungen und gezielt eingesetzte Analysen einige Jahre nach Projektabschluss können die Wirksamkeit erhöhen und dadurch einen Mehrwert schaffen. Die Definition der Ziele sollte im Hinblick auf die Messbarkeit der Zielerreichung verbessert und die Projektdokumentation systematisiert werden.
Auskünfte:
Ueli Luginbühl, Projektleiter, Kompetenzzentrum Evaluation, Tel. 031 323 10 55- Details